Glaukom (Grüner Star)

Das Glaukom – auch Grüner Star genannt – bezeichnet eine heterogene Gruppe von Augenerkrankungen, die unbehandelt in eine charakteristische Optikusneuropathie (Sehnervenschädigung) münden. Sie ist eine der häufigsten Erblindungsursachen in industrialisierten Ländern.

Ein Glaukom kann angeboren oder erworben sein, einem primären – die Erhöhung des Augeninnendruckes kommt nicht durch eine andere Augenerkrankung – und einem sekundären – eine andere Augenerkrankung verändert den Augeninnendruck – Glaukom.

Außerdem kann man die Glaukome in Offenwinkel- und Engwinkelglaukome einteilen. Diese Unterscheidung beruht auf den anatomischen Begebenheiten, durch die das Kammerwasser fließen muss.

Rund 4 - 7 % der Personen über 40 Jahre haben einen erhöhten Augeninnendruck (> 21 mmHg, okuläre Hypertension).

Symptome:

Ein Grüner Star (Glaukom) verursacht meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden, die der Patient selbst bemerken kann. Um den Grünen Star frühzeitig festzustellen ist eine Früherkennungsuntersuchung (Augeninnendruckmessung und Sehnervenbeurteilung) anzuraten.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Glaukom hinweisen:

Leitsymptome

  • Gesichtsfeldausfall – wird im Allgemeinen erst sehr spät erkannt
  • Herabgesetzte Sehschärfe

Im akuten Stadium eines primären Engwinkelglaukoms

  • Rascher, fortschreitender Sehverlust
  • Schmerzen am Auge
  • Gefäßstauung, gerötete Augen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Lichtkränze um Lichquellen ("Halos")

Leitsymptome bei Kindern mit primärem kongenitalem Glaukom

  • Trübung der Hornhaut (Kornea)
  • Buphthalmus – übergroßes Auge durch erhöhten Augeninnendruck
  • Bläuliche Verfärbung des Auges

Diagnostik:

Medizingerätediagnostik

  • Spaltlampenuntersuchung der vorderen und mittleren Augenabschnitte
  • Stereoskopische Befundung von Papille (Bereich der Netzhaut, an der die Nervenfasern der Netzhaut zusammenlaufen und nach Verlassen des Augapfels den Sehnerven bilden) und peripapillärer Nervenfaserschicht
  • Tonometrie (Augeninnendruckmessung) – sollte mehrmals erfolgen, da der Augeninnendruck im Tagesverlauf schwanken kann, normale Werte liegen bei < 21 mmHg
  • Perimetrie (Gesichtsfelduntersuchung) Funktionelle Ausfälle in der Perimetrie werden in der Regel erst dann sichtbar, wenn der morphologische Schaden (> 40 %) schon deutlich fortgeschritten ist.


Ergänzende Medizingerätediagnostik

  • Papillenfotographie (Sehnervfotographie) zur Dokumentation und Verlaufskontrolle
  • Gonioskopie – Untersuchung des Kammerwinkels
  • Pachymetrie (Hornhautdickenmessung)
  • Optische Cohärenz-Tomographie (OCT) des Sehnervs, inkl. Polarisationsverfahren (GDx) – Messung der Nervenfaserschichtdicke – um den Sehnervenkopf und dreidimensionales Bild des Sehnervenkopfes mit Computerauswertung (HRT-Untersuchung)

Wir haben die Möglichkeit alle Untersuchungen hier in der Praxis durchzuführen.

Therapie:

Konservative Therapie:

  • Senkung des Augeninnendrucks durch vermehrten Kammerwasserabfluss oder verminderte Kammerwasserproduktion mittels Augentropfen. 

Operative Therapie:

  • Verschiedene Lasermethoden (nur Yag-Iridotomie durch uns durchführbar, alle anderen nur extern möglich)
  • Operative Eingriffe (z.b. Verbesserung des Kammerwasserabflusses durch künstliche Öffnungen/Shuts

Folgen ohne Behandlung:

Diese schweren Störungen des Sehvermögens können durch ein Glaukom auftreten:

  • vollständige Erblindung
  • Schwere Einschränkung der Sehfähigkeit
  • Irreparable Gesichtsfelddefekte
  • Fahruntauglichkeit